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Ruderklub am Wannsee e.V.

Das Titelbild

56. Bundeswettbewerb in München – ein Eltern-Fanclub-Beitrag

26. Juni 2025

Vom 26. bis 29. Juni fand der 56. Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen (BW) in München auf der legendären Olympia Ruderregattastrecke von 1972 in Oberschleißheim statt. Allein die Teilnahme auf dieser außergewöhnlichen Strecke ist ein beeindruckendes Erlebnis - nicht nur für unsere Kinder!

8 Aktive in 4 Booten aus dem A-Pool des RaW wurden als Landessieger von der Berliner Ruderjugend für den BW nominiert und von Matteo Frege und Michi Staelberg betreut: Alina Vogel / Lilli Jahntz (Mädchen 2x 13/14), Sophie Kreis (Mädchen 1x 14), Cornelius Hans / Jonathan Stolz (Jungen 2x 12/13 Lgw), Moritz Quest / Noah Schubert (Jungen 2x 12/13), Linus Ziebart (Jungen 1x 13 Lgw)

Bereits eine Woche vor dem BW kamen die Aktiven der Vereine aus dem Berliner Westen im Landesleistungszentrum zusammen, um gemeinsam für den Allgemeinen Sport Wettbewerb (ASW) zu üben. Am Mittwochabend ging es dann richtig los.

Die 8 RaWer samt Trainer Matteo trafen sich mit der Berliner Mannschaft beim Ruder-Club Welle-Poseidon/PRCG. Es gab das erste Kennenlernen, man übte nochmals zusammen, Einteiler, T-Shirts und Hoodies wurden verteilt, bevor am frühen Donnerstagmorgen gut gestärkt nach München aufgebrochen wurde. Angekommen, mussten leider sowohl Eröffnungsfeier als auch Training wegen Gewittern über der Anlage ausfallen. Dies schien der Stimmung aber keinen Abbruch zu tun.

Während in der Zwischenzeit auch Michi zum Team dazugestoßen war, befanden sich die ersten Eltern bereits auf dem Weg nach München. Am Freitag stand die 3.000-m-Langstrecke an. Angefeuert vom RaW-Eltern-Fanclub gingen Alina und Lilli als erstes RaW-Boot an den Start. Im Anschluss war Sophie im Einer unterwegs. Völlig verausgabt, aber zufrieden absolvierte sie die Strecke. Welche Zeit sie hatte, sollte sich auf der großen Siegerehrung zeigen.

Gegen frühen Mittag waren dann Cornelius und Jonathan an der Reihe, die kurz vor dem Start wegen eines aufziehenden Gewitters zunächst wieder an Land mussten. Nach einer Unterbrechung von etwa einer Stunde, die wir Eltern für ein Mittagessen in der Beachbar nutzten, ging es weiter. Unser Zweier machte sich auf die Strecke und wurde im Zielbereich vom frisch gestärkten Fanclub angetrieben. Mit Fernglas und Smartphones ausgestattet, verfolgten wir die Läufe und hielten sie für alle fest, die nicht mitkommen konnten. Kurz darauf ruderten sich Moritz und Noah erfolgreich durchs Feld. Als letzter Starter des RaW kam Linus. Er wurde frenetisch ins Ziel geschrien, begleitet von einsetzendem Starkregen auf den letzten 100 m. Auch die jubelnde Menge blieb nicht vom Wasser von oben verschont.

Bei der Siegerehrung am Nachmittag konnten sich ganz oben auf dem Treppchen Sophie und Linus über den Bundessieg freuen, gefeiert von uns Eltern und den Schlachtgesängen der Berliner Mannschaft. Beide hatten mit ihren Zeiten - Sophie mit der insgesamt schnellsten, Linus mit der insgesamt drittschnellsten - die Setzung in der 1. Abteilung (aka A-Finale) der 1.000-m-Bundesregatta am Sonntag sicher. Sophie durfte sich zusätzlich als schnellstes Mädchen über eine Einladung zum Lehrgang nach Ratzeburg freuen. Unsere weiteren RaW-Boote hatten in ihren Abteilungen auch sehr gut abgeschnitten: Platz 3 für Cornelius und Jonathan in ihrer Abteilung, was mit ihrer Zeit die Setzung in die 2. Abteilung (aka B-Finale) für die Bundesregatta bedeutete. Platz 4 für Alina und Lilli brachte sie für die Bundesregatta in Abteilung 3 (aka C-Fi-nale). Platz 5 für Moritz und Noah in ihrer Abteilung brachte sie aufgrund ihrer schnellen Zeit ebenfalls in die 2. Abteilung (aka B-Finale).

Am Samstag stand der ASW an, bei dem wir Eltern uns raushielten. Unsere 8 RaWer wurden bei 30 Grad, klarem Himmel und Sonnenschein in verschiedene Riegen mit jeweils 11 Kindern eingeteilt. Beim ASW konnten vier Kinder Platz 2 belegen, die anderen vier Platz 4. Die anschließende Siegerehrung des ASW war bei hochsommerlichen Temperaturen sehr herausfordernd, wie uns berichtet wurde. Wir Eltern nutzten den Tag, um München und Umgebung zu erkunden und uns am Abend im Biergarten in Oberschleißheim mental vorzubereiten.

Sonntag war der Tag der Bundesregatta mit den 1.000-m-Rennen. Es waren wieder Sonnenschein und extreme Temperaturen vorhergesagt, weswegen die Abstände zwischen den Startzeiten verkürzt wurden. Noch vor dem ersten – sehr frühen – Start war der RaW-Eltern-Fanclub an der Strecke versammelt. Da die Bundesregatta in umgekehrter Reihenfolge der Langstrecke gestartet wurde, ging Linus im leichten Einer am Morgen als erster RaWer an den Start. Nachdem er knapp 850 m das Feld in einer Dreiergruppe angeführt und alles gegeben hatte, konnte er dem letzten Angriff seiner zwei Kontrahenten im Endspurt nichts mehr entgegensetzen. Er schob als Dritter seinen Bugball knappe 4 Sekunden hinten dem Zweiten über die Ziellinie, in dem Wissen, dass genug Wasser zwischen ihm und dem Vierten lag. Den Sieger trennten übrigens nicht mal 0,6 Sekunden vom Zweitplatzierten, was für ein enges Rennen.

Weiter ging es mit Moritz und Noah im Doppelzweier, und auch hier war es zum Schluss richtig spannend. Zunächst komfortabel führend, kamen die Verfolger auf den letzten Metern immer näher. Doch im Ziel konnten unsere Jungs ihren Vorsprung verteidigen und schoben ihren Bugball 1 Sekunde vor dem nachfolgenden Boot als Sieger über die Ziellinie - was für ein Jubel vom Fanclub!

Cornelius und Jonathan im leichten Doppelzweier gaben alles, wurden mit allem, was wir hatten, angefeuert, und konnten sich in einem Herzschlagfinale mit 0,5 Sekunden Vorsprung Platz 4 sichern. Dann lagen aufgrund ihres tollen Ergebnisses auf der Langstrecke alle Hoffnungen auf Sophie im Einer. In einem engen Rennen – lautstark unterstützt von Trainern und Eltern – konnte sie sich durch einen grandiosen Endspurt 1,5 Sekunden vor die Zweitplatzierte schieben und damit ihre Leistung mit dem Bundessieg krönen. Wahnsinn, was für ein Erfolg!

Als letztes Boot des RaW gingen Alina und Lilli im Doppelzweier an den Start. In ihrer Abteilung enteilte das führende Boot. Im Kampf um Platz 3 hatten unsere Beiden dann leider das Nachsehen und schoben ihren Bugball 0,5 Sekunden später als Viertplatzierte über die Ziellinie. Wegen der Hitze wurde die Abschlussfeier abgesagt, und die Berliner Mannschaft machte sich nach dem Verladen der Boote auf den Heimweg. Dies hatte den positiven Effekt, dass wir unsere Kinder bereits um 22:45 Uhr an der Spinnerbrücke in Empfang nehmen konnten.

Michi und Matteo.jpg
Die Trainer Michi und Matteo
Fotos: Privat

Rückblickend muss man sagen, dass die Kinder sensationelle Leistungen erbracht haben, sie viel Spaß hatten, dass wir viel Spaß hatten und sich alle auf den 57. Bundeswettbewerb in Münster freuen, so sich denn die Kinder qualifizieren. Ein ganz großer Dank darf natürlich nicht fehlen: Danke an Matteo und Michi, die sich in den Tagen grandios um unsere Kinder gekümmert haben und sie zu Höchstleistungen motivieren konnten!