Der Ruderklub am Wannsee ist mit derzeit über 600 Mitgliedern einer der größten der über 60 Berliner Rudervereine.
Waren wir bei der Gründung 1906 noch ein reiner Männerverein, so können seit 1974 auch Frauen und Mädchen bei uns rudern. Dem RaW gehört mit Kälberwerder als einzigem Ruderklub in Deutschland eine eigene Insel. Das im Landhausstil im Jahre 1908 fertiggestellte Klubhaus befindet sich am Ostufer des Großen Wannsee, auf einem gut 2.500 m2 großen Grundstück. Es wurde 2006 anläßlich der Aktivitäten zur 100-Jahr-Feier in großen Teilen des Innenbereiches saniert. Einer der schönsten Orte, um an lauen Sommerabenden den Sonnenuntergang zu bewundern, ist die Veranda unseres Klubhauses. Hier sitzen nach dem Sport viel Ruderinnen und Ruderer und unterhalten sich bis tief in die Nacht. Das passende Getränk gibt es derweil von unserer Ökonomie.
Kulturell bietet der RaW jedes Jahr am Pfingstmontag das Pfingstkonzert an. Sommerfeste, unsere Siegesfeier und spezielle Angebote unserer Klub-Ökonomie zu Ostern, Weihnachten und Silvester sowie zu "Wannsee in Flammen", dem Saisonabschluss der Stern- und Kreisschiffahrt, mit Abschlussfeuerwerk direkt vor dem RaW-Steg, runden das Angebot ab.
Der RaW versteht sich als Familienklub. Kinder ab 10 Jahre können bei uns ebenso rudern lernen, wie Erwachsene. Unser ältester Anfänger war 73 (!), was zeigt, dass Rudern ein Sport ist, den man bis ins hohe Alter betreiben kann und der jung und fit hält. Davon können auch unsere Alt-Herren-Runde am Donnerstag und unsere sehr aktive Damenabteilung berichten.
Mit knapp 100 Kindern und Jugendlichen ist unsere Jugendabteilung, der Jung-RaW, eine der größten Jugendabteilungen eines Berliner Rudervereins, in der jedes Kind ab 10 Jahren das Rudern in all seinen Ausprägungen erlernen und ausüben kann. 12 ehrenamtliche Betreuer kümmern sich um alle Belange der Aus- und Weiterbildung.
Unsere Leistungssportabteilung mit derzeit 26 Aktiven wird von einem hauptamtlichen Trainer betreut. Der größte sportliche Erfolg der Vergangenheit war die Goldmedaille von Katrin Rutschow-Stomporowski bei den Olympischen Spielen in Athen 2004. 2008 starteten unsere Aktiven bei den U23-Weltmeisterschaften auf dem Brandenburger Beetzsee. 2012 konnte der Raw in London eine Silbermedallie und einen 6. Platz errudern.
Der größte Teil der Mitglieder rudert in den verschiedenen Gruppen des Allgemeinen Sportbetrieb. Masters, Jung-Stammklub, Damen und Herren rudern neben den festen Klub-Tagen (dienstags, donnerstags, samstags) auch ganz individuell nach eigenen Absprachen. Ob ambitionierter ehemaliger Trainingsruderer, oder naturverbundener Wanderfahrer, jeder kann bei uns die Art von Rudersport betreiben, die ihm am liebsten ist.
Die Mitglieder des RaW können für ihre sportlichen Aktivitäten auf einen über 100 Boote umfassenden Bootspark zurückgreifen, vom Übungseiner bis zum Rennachter ist fast jede Bootsklasse vertreten.
Die wechselvolle Geschichte seit der Klubgründung 1906 soll hier zumindest in Abrissen dargestellt sein:
01.01.2012
Mit 602 Mitgliedern, davon 123 Jugendliche, hat der RaW seit der Klubgründung 1906 die meisten Mitglieder, steht in Berlin an der Spitze von über 50 Rudervereinen und nimmt bundesweit den 4. Platz ein.
Großer Jubel in London und Berlin: Bei den Olympischen Spielen in London gewinnt Julia Richter im Frauen-Doppelvierer Silber. Linus Lichtschlag belegt im Lgw 2x Platz 6 im A-Finale und Tina Manker den 3. Platz im 2x im B-Finale. Bundestrainer ist unser Mitglied Sven Ueck.
Bei den U23-Weltmeisterschaften in Litauen jubeln Nils-Ole Bock, Paul Schröter zusammen mit dem Berliner RC im Vierer ohne über die Goldmedaille. Vom LSB Berlin wird die Mannschaft zum Champion des Jahres 2012 gewählt.
Deutsche Jugendmeisterin im Doppelzweier wird Hannah Besel, sie nimmt am Deutschen Olympischen Jugendlager in London teil, wird vom LSB Berlin zur Sportlerin des Monats Juli gewählt und belegt den 3. Platz bei den Nachwuchssportlern des Jahres 2012. Diese und weitere Erfolge bei den Meisterschaften mit 4 Silbermedaillen wurden bei der sehr gelungenen Siegesfeier und der Leitung von Heike Zappe angemessen gewürdigt.
Als Ersatz für die verstorbenen Ehrenmitglieder Werner Krebs, Dieter Welle, Horst Ehrke werden bei der Oktober-Versammlung Martin Bachmann, Erhard Krause, Udo Hasse zu Ehrenmitgliedern gewählt. Klaus Baja, Dietrich Falke, Wolfgang Weber werden für ihre 60-jährige Mitgliedschaft geehrt.
2011
Im Leistungssport werden wieder großartige Erfolge errungen. Hierzu zählen u.a.:
- Gold im Frauen-Doppelvierer bei den Weltmeisterschaften in Bled/Slowenien
- 4. Platz im LGW Männer-Doppelzweier bei den WM in Bled
- 3x Gold, 2x Silber, 2x Bronze bei den Deutschen Meisterschaften
- 2x Gold, 2x Silber, 1x Bronze bei den Jahrgangsmeisterschaften U 23. Als bester Verein gewann der RaW den Peter-Velten-Preis, wie zuvor im Jahr 1988.
- Gold bei den Jugendmeisterschaften U 19 und U 17
Bei der a. o. Hauptversammlung am 20.Oktober wird mit Heike Zappe als Ressortleiterin Leistungssport erstmals eine Frau gewählt. Erstmals werden vier Mitglieder für ihre 60-jährige Mitgliedschaft geehrt. Im Juni wurde Horst Ehrke für seine 75-jährige Mitgliedschaft vom DRV ausgezeichnet. Zuvor gelang dies nur Leberecht Opitz im Jahr 2000.
Am 25. November erhält Peter Sturm für seine 45-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im RaW das Bundesverdienstkreuz am Bande.
2010
Nach den Aufzeichnungen in der Festschrift und der Fortschreibung war es die erfolgreichste Leistungssportsaison seit der Klubgründung: Sechs Deutsche Meisterschaften in allen Altersklassen von den Junioren B bis zu den Frauen und Männern sowie acht weitere Dt. Meisterschaftsmedaillen, ein Sieg und vier weitere Medaillen bei den Rowing World Cups, Silber bei den Junioren-WM und Studenten-WM, Gold und Silber bei den Europameisterschaften, eine U23-WM und als absoluten Höhepunkt Gold und Bronze bei den Weltmeisterschaften in Neuseeland. Seit 1956 wurden erstmals fünf Mitglieder für ihre 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Die großen Ausnahmen waren 2002 und 2005 mit sieben bzw. acht Ehrungen für diese Mitgliedsdauer.
2009
Der RaW qualifizierte sich für alle drei Weltmeisterschaften und belegte folgende Platzierungen:
WM in Poznan/Polen
Bronze Karsten Brodowski im 4x, 8. Platz Tina Manker im 2x
U23-WM Racice/Tschechien
Silber Julia Richter im 4x, Bronze Hendrik Bohnekamp im 4-, Bronze Linus Lichtschlag im Lgw 1x
Junioren-WM in Brive-la-Gaillarde/Frankreich
7. Platz Kevin Rakicki im 2-.
Für die 2. Etage wurde von unserer Dachdeckerfirma und mit fachlicherHilfe aus dem Vorstand ein zweiter Fluchtweg erstellt.
Der Ergometer-Raum wurde an das Notausgangssystem angeschlossen.
2008
Der neue Vorsitzende Kristian Kijewski lässt vier Rennboote im Wert von 42.000,- EUR taufen. Gold für Tina Manker und Hendrik Bohnekamp bei den U23-WM in Brandenburg. Der Jung-RaW erhält seit 1960 zum 16. Mal den Senatspreis für die beste Jugendarbeit und führt im 20. Jahr Ferienruderkurse für das Jugendfreizeitheim Düppel durch.
04.12.2007
Die Vorsitzende, der Schatzmeister und der stellv. Vorsitzende Sport treten zurück. Um die Geschäftsfähigkeit wieder herzustellen, wird Peter Sturm kommissarisch zum stellv. Vorsitzenden Sport gewählt.
13.09.2007
Die Föderalismuskommission II von Bundestag und Bundesrat trifft sich im RaW. Silber für Tina Manker bei den Junioren-WM in Peking/China.
01.01.2006
Mit 560 Mitgliedern, davon 108 Jugendlichen, ist der RaW der mitgliederstärkste Ruderklub von Berlin. Glanzvoller Festakt am 16. September zum 100-jährigen Klubjubiläum mit über 500 Teilnehmern. Die Festschrift erhält viel Zuspruch, auch wegen der kritischen Darstellung der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Von privaten Spendern wird eine Sonderausgabe der Klub-Nachrichten finanziert.
22.06. – 07.08.2005
Durchführung der 13. Sommerwanderfahrt des Jung-RaW (in Schweden) mit 27 Kindern / Jugendlichen und vier Betreuern über 251 km.
06.02.2005
H.- J. Sommer beendet nach 31 Jahren seine Tätigkeit als Vorsitzender und wird zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Mit Nadja Käber wird zum 1. Mal im RaW eine Frau zur Vorsitzenden gewählt.
15.09.2004
Dem Vorsitzenden, H.- Jürgen Sommer, wird das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
21.08.2004
Katrin Rutschow-Stomporowski gewinnt bei den Olympischen Spielen in Athen die Goldmedaille im Frauen-Einer
2004
Neben der Erweiterung des Damenumkleideraumes und der Sanitärräume wird die alte Kaimauer durch eine Stahlspundwand erneuert.
2003
Die Schüler-Bigband THE PAUL´S spielt zum 7. Mal beim Pfingstkonzert.
2002
90 Jahre Klub-Nachrichten, sie sind alle seit Juni 1907 vorhanden. Röhrichtanpflanzung auf der Insel Kälberwerder durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
2001
Martin Bachmann gewinnt als erster RaWer den Äquatorpreis (42.342 km) des Deutschen Ruderverbandes. Der RaW belegt mit 43 Teilnehmern, davon 12 Jugendlichen, den 1. Platz beim Winterruderwettbewerb des Landesruderverbandes Berlin
1999
Beim RaW finden zum ersten Mal Filmaufnahmen für den „Havelkaiser“ mit Günther Pfitzmann statt. Zwei weitere Produktionen folgen.
1998
Die aktualisierte Satzung mit Geschäftsordnung und Jugendordnung wird verabschiedet. Durchführung von jährlichen Kooperationsprojekten mit zwei Zehlendorfer Grundschulen (Dreilinden- und Conrad-Schule). Der RaW gewinnt das >>Grüne Band für vorbildliche Talentföderung<< der Dresdner Bank. Der Preis von 10.000 DM wird in einen Kinder-Doppelzweier investiert.
1995
Der RaW wird als Zivildienststelle anerkannt. Empfang der Deutschen Ruderjugend zum 25-jährigen Jubiläum von „Jugend trainiert für Olympia“ in den Klubräumen des RaW.
01.01.1994
Mit 500 Mitgliedern liegt der RaW erstmals vor dem Berliner RC (492 Mitgl.). Die erste Position wird bis Anfang 1999 gehalten.
1991
Erstmals findet wieder eine Beteiligung an der Regatta in Grünau statt.
01.04.1990
Grenzöffnung: Über 50 RaWer beteiligen sich mit hunderten von anderen Wassersportlern an der ersten Ruderwanderfahrt zur SG Dynamo Potsdam (jetzt wieder Potsdamer R-G).
01.01.1990
Mit einem Zuwachs von 56 Mitgliedern liegt der RaW in Berlin an der Spitze von rund 40 Rudervereinen. Insgesamt sind es 469 Mitglieder.
20.12.1988
Gründung der Herbert Berthold Schwarz-Siftung im Ruderklub am Wannsee. In den letzten drei Jahren sind Baumaßnahmen für 1,5 Mill. DM erfolgt.
1988
Der Vorsitzende, H.- Jürgen Sommer, wird mit der Ehrenplakette des Senats für besondere Förderung des Sports ausgezeichnet. Für das Jugendfreizeitheim Düppel des Bezirksamtes Zehlendorf werden jährlich in den Sommerferien zwei einwöchige Ruderkurse durchgeführ
1987
1. Tanzkurs im RaW, organisiert von Dirk Bublitz.
1986
In drei Jahren wurden Boote, Skulls, Riemen, Bootsmotoren und Bootshänger für 125 TDM angeschafft.,Umweltausstellung des Jung-RaW beim Jugendempfang des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker in Bonn.
1985
1. Pfingstkonzert im RaW mit Schorsch Rak und seiner Big-Band.
1984
Erste touristische Fahrt mit Jung-RaWern nach Ost-Berlin. Es folgen Fahrten nach Potsdam und zum Spreewald. Sportbegegnungen sind nicht erlaubt.
1981
Das 75-jährige Klubjubiläum wird wegen Bauarbeiten im Bootshaus auf einem Fahrgastschiff gefeiert. Sanierung des Klubhauses und der Hauswartswohnung von 1982–1984 für rund 1 Mill. DM.
1980
Der Vorstand wird nicht mehr für ein, sondern für zwei Jahre gewählt.
1979
Im Internationalen Jahr des Kindes hat der Jung-RaW mit Senatsmitteln in Höhe von 15 TDM einen Spielplatz in Zehlendorf mit neuen Spielgeräten ausgestattet.
1976
Mit Inbetriebnahme der neuen Feuerwache wird die Robertstraße in Scabellstraße umbenannt.
1974
Weiblichen Mitgliedern wird die Aufnahme ermöglicht und Aufnahme der Betriebssportgruppe Schering in den Räumen des RaW.
1974–2004
Vorsitzender: Hans-Jürgen Somme
1969–1973
Vorsitzender: Heinz Pietsch
1967
Aufnahme des Kinderruderns durch Herabsetzung der Altersgrenze von 15 auf 12 Jahre, im Ausnahmefall auf 10 Jahre.. Betreuer sind Peter Sturm, Hannes Paschen, Uwe Beihl
13.08.1961
Die Mauer trennt uns von acht Mitgliedern, die in Ost-Berlin wohnen.
1959
Der legendäre Karl Adam besucht mit dem Ratzeburgachter den Klub.
1956
Zum 50-jährigen Klubjubiläum statten der BRC und andere Rudervereine die Seitenveranda (den „D-Zug“) und den Treppenaufgang mit Butzenscheiben aus.
1955
Bootstaufe von fünf Booten. Dr. Walter Wülfing, DRV-Vorsitzender, tauft einen Rennvierer.
1955–1968
Vorsitzender: Willi (Borke) Böttcher, Ehrenvorsitzender 1969–1977
1954
Vorsitzender: Robert Neumann
1953
Theodor Krebs wird Schatzmeister des Deutschen Ruderverbandes (DRV), übt dieses Amt bis Anfang 1966 aus und wird zum Ehrenmitglied gewählt.
1952
Beim Anrudern beteiligen sich 141 von 333 Mitgliedern
1951–1953
Vorsitzender: Walter Prinz
1949–1950
Vorsitzender: Theodor Krebs
1948
Vorsitzender: Robert Neumann
14.04.1948
Neugründung des RaW unter altem Namen mit neuer Satzung
1939–1945
Während des Zweiten Weltkriegs sind ca. 90 Mitglieder gefallen oder verstorben. Von 1941–42 wird die Klubzeitung als Feldpost verschickt.
1936
Ausbildung von SS-Männern der „Leibstandarte Adolf Hitler“, die Neigung und Eignung zum Rennrudern haben.
1935–1936
Beteiligung des Klubvorsitzenden, Selmar Seidenschnur, an den Olympiavorbereitungen.
1933–1945
Rassistische, gegen die Juden gerichtete Entscheidungen des Klubs können nicht nachgewiesen werden.
1933
Die Gleichschaltung des RaW war die Konsequenz aus der Entwicklung des Nationalsozialismus.
1926–1945
Klubvorsitzender: Selmar Seidenschnur
Mai 1925
Gründung des Jung-RaW unter dem Jugendwart Franz Förster. Die Söhne der Mitglieder und deren Freunde im Alter von 15–18 Jahren sollten das Rudern und Kameradschaft kennen lernen.
1919–1933
Der Klub meistert Inflation und Weltwirtschaftskrise. Mitglieder des Klubs organisieren Großkundgebungen im Zeichen des Nationalismus in Berlin. Im Klub herrscht ein konservativer nationalistischer Geist.
1914–1918
Am Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich fast die Hälfte der Mitglieder freiwillig zum Kriegsdienst. Insgesamt fielen 32 Mitglieder während des Krieges.
1906–1913
Außerordentlich schnelles Wachstum der Mitgliederzahl (Ende 1913: 327 Mitglieder).
1910–1925
Klubvorsitzender: Dr. Gustav Görs
20.08.1908
Information über die Aufnahme des RaW in den Deutschen Ruderverband (vgl. Monatlichen Mitteilungen 15, 1908/8, S. 3).
05.04.1908
Einweihung des Klubhauses.
1907–1909
Klubvorsitzender: Heinrich Bredow
1906
Klubvorsitzender: Alfred Wulf
13.09.1906
Gründungsversammlung des Vereins bestätigt die Satzung