Klubregatta light am 22. August 2020
Für mich ist die interne Regatta und die anschließende Party das schönste Fest unseres RaW. Ja wirklich. Ich liebe die familiäre Atmosphäre. Ich liebe es zu sehen, wie sich unterschiedliche Ruderer, Stammklubmitglieder, Masters, ehemalige Masters, frühere Olympioniken zu einer Mannschaft zusammenstellen. Zu beobachten, wie glücklich sie sind, wenn sie aus dem Boot aussteigen. Die Gewinner, aber auch die Verlierer. Ich liebe es, im gelosten Achter mitzufahren. Ich liebe es, auf dem Platz auf und ab zu laufen und Mannschaften für eben diese gelosten Achter zu schanghaien. Ich liebe es, die Rudererfamilien zu sehen. Vater und Sohn in einem Boot. Wann werde ich Mutter und Tochter sehen? Ich liebe es, den Rennen zuzuschauen. Jetzt, seit der Zieleinlauf direkt vor unserer Hafeneinfahrt ist. Und es gab ganz schön viele Rennen, bei denen es knapp aussah. Kann es sein, dass Erfahrung vor Jugend und Kraft geht?
Habe ich eigentlich Frederik und dem Organisationsteam schon genug gedankt? Frederik dafür, dass er selbst auf das Rudern verzichtet hat und jedes einzelne Rennen in seinem Motorboot begleitete? Und ich weiß doch, wie gerne er selbst gestartet wäre. Ellen Pfeiffer für die Organisation des Regattabüros. Allen Helfern beim Auf und Abbau? Dirk Bublitz dafür, dass er uns mit Musik begleitete? Allen dafür, welchen guten Zugang sie zum Wettergott haben? Wochenlang unerträgliche Hitze. Aber am 22. August 2020? Herrliches Regattawetter. Der Himmel bewölkt. 24 Grad. Schiebewind von Westen. Na ja, ein bisschen weniger Schiebewind wäre auch gut gewesen. Kein Regen.
Kein Regen? Nein, kein Regen während der Rennen und auch kein Regen bei der Trainingsverpflichtung und der Party. Aber dazwischen! Dunkle Wolken türmten sich während des letzten Rennens. Und mit welcher Wucht der Regen dann herunterkam! Passgenau nachdem das Zelt über dem Regattabüro abgebaut und trocken wieder in Sack und Tüten war. Dirk Bublitz, der den Bootsplatz als unser Dickjockey von der Veranda aus beschallte, musste sprinten, um die Fenster vor dem Sturzbach zu schließen. Wenn man selbst aber sicher unter dem Zeltdach oder dem Dach des Bierwagens sitzt oder steht, dann macht so ein Platzregen, bei dem das Wasser vom Fußboden aus wieder 10 cm hoch spritzt, ja gar nichts aus. Und danach ist es umso schöner, wenn wieder die Sonne scheint und das Wasser verdampft. Umso schöner zuzuhören, wie Jörg Spiegel den Jugendlichen die Trainingsverpflichtung abnimmt. Normalerweise machen wir dies beim Anrudern. Zu Beginn der Trainingssaison. Aber mit Corona ist alles anders. Und mit einem Bierglas in der Hand sitzend, diesen sympathischen, motivierten, engagierten und ja, auch gut aussehenden Jugendlichen zuzusehen, wie sie zunächst schüchtern, leicht kichernd in einer Gruppe beisammen stehen und sich jeder bzw. jede einzelne brav mit Maske aus der Gruppe herauslöst, um seine bzw. ihre Verpflichtung zu unterschreiben, das ist so ermutigend. Spannend fand ich, dass Jörg bei jedem einzelnen erläuterte, wie weit er bzw. sie mit seiner sportlichen Leistung gekommen ist und welche sportlichen Glanzleistungen wir nächstes Jahr mit dem Glück der Tüchtigen erwarten können.
Und danach? Danach wurde die Sonne immer wärmer. Die Musik immer besser, die Gespräche immer intensiver. Einige sind sogar noch schwimmen gegangen. Ich habe früh die Party verlassen. Und ich war auch nicht in Tanzstimmung. Aber nächstes Jahr, nächstes Jahr komme ich wieder. Bleibe noch länger, rudere mit mehr Mannschaften und tanze auch wieder.
Anke Winter
Foto: Andreas Gutsche
Foto: Felix Schulte Herbrüggen
Foto: Andreas Gutsche
Foto: Felix Schulte Herbrüggen
Foto: Felix Schulte Herbrüggen